#063 – Jan Hundsdorfer | Zigarren Guru von Zigarren Herzog
Jan Hundsdorfer im Interview
Wann gibt’s was?
- Eintritt in die heiligen Hallen und die erste, brennende (lieber glühend) Frage nach Berlin wird auch beantwortet (ab Minute 24:25)
- Eher ungewöhnlicher Beruf? Dabei fing doch alles so normal an. Naja und dann passierte eben Berlin (ab Minute 26:10)
- “Fun” Facts zu Zigarren – “müssen Zigarren genauso reifen wie Wein oder Käse?” (ab Minute 32:00)
- Wie steigt man am besten in den Zigarren-Genuss ein? Und mit Rum, Whisky oder doch einem Espresso? (ab Minute 37:00)
- Die Stunde der Wahrheit: Wolfgang und Erik dürfen endlich rauchen – aufregend! (ab Minute 44:00)
- Aller guten Dinge sind 2, deshalb gibt’s “Zigarren Herzog” auch doppelt in Berlin (ab Minute 56:00)
- Die schlimmsten Anfängerfehler und wie man sie vermeiden kann: Tipps und Tricks vom Profi (ab 1:04:51)
- Welche Ziele kann ein Zigarren-Guru denn noch haben? Plus: kulinarischer Geheimtipp für alle Berliner*innen und spannender Besuch für die nächste Folge? (ab 1:12:00)
Kurzzusammenfassung
Neues Terrain, neue Erfahrungen: Heute kommt der Gast nämlich nicht ins Hauptstadt Podcast Studio, sondern Erik und Wolfgang gehen auf die Reise nach Charlottenburg und zwar in einen Zigarren-Laden. Sagt man das überhaupt so? Neuland für alle!
In den “heiligen Hallen”: Jan packt aus
Es riecht leicht nach Whiskey und Rauch, vermutlich haben es sich Wolfgang und Erik genau so vorgestellt. Zu dritt sitzen sie am Tisch im Raucherzimmer von “Zigarren Herzog”, der dritte in der Runde bzw. der Gast ist niemand geringeres als der Zigarren Guru Jan Hundsdorfer. Aber nicht nur Zigarren liebt er, auch kulinarisch tobt er sich gerne aus und das geht in Berlin natürlich so gut wie kaum in einer anderen Stadt. Da kann man fast über die verdreckten Parks hinwegsehen, die er bemängelt. Seit mittlerweile 10 Jahren nennt Jan Berlin seine Heimat, ursprünglich von Sylt, machte er dort erstmal seine Ausbildung im Einzelhandel. Allerdings in einem Tabakwarengeschäft – der Anfang war gemacht und Jan entwickelte schnell eine wahre Leidenschaft für Zigarren und alles drumherum. Nach der Ausbildung zog er nach Berlin, eigentlich um BWL zu studieren. Doch wie das eben so ist in Berlin, Pläne ändern sich hier schnell mal, Berlin “passierte” und Jan entschied sich, seiner Passion für Zigarren weiterhin nachzugehen und begann, bei “Zigarren Herzog” zu arbeiten.
Den Zigarren-Horizont erweitern in Kuba, Streifzüge über Tabakplantagen
Auf Reisen ging es im Zuge der Arbeit auch, denn natürlich will man wissen, wie die Ware, die man so liebt und verkauft, herkommt und wie sie hergestellt wird. Kuba und die Dominikanische Republik erkundete er, streifte durch Tabakfelder und besichtigte Zigarren-Manufakturen “Eine frisch gerollte Zigarre schmeckt immer anders”. Dass Zigarren erstmal reifen müssen, nach der Rollung für mindestens sechs Monate, erzählt er uns. Ähnlich wie ein guter Wein eben. Er holt eine Zigarren-Box hervor, sogar Wolfgang als Zigarren-Neuling riecht auf Anhieb den Unterschied zu “Onkel Willis ollen Zigarren von früher”.
Zwei Genussmittel geschickt kombinieren (die Rede ist nicht von Wolfgang und Erik)
Für alle anderen Zigarren-Anfänger*innen empfiehlt Jan für den Einstieg eher milde, leichtere Zigarren, am besten nicht gerade mit einer Rauchdauer von 1,5 Stunden, sondern vielleicht erstmal nur 30 Minuten. Aber es geht dabei um mehr als nur den Geschmack der Zigarre – es ist ein “zur Ruhe kommen”, man nimmt sich die Zeit, genießt sie. Das eine Genussmittel mit einem weiteren zu kombinieren, ist naheliegend: Rum, Whisky, edler Mescal, aber auch mit Kaffee oder einem Espresso. Erik und Wolfgang wollens aber wissen und bekommen einen (natürlich) teuren Rum (zu finden im Shop des “Zigarren Herzogs”) gereicht. Als es ans Rauchen geht, verkündet Erik “Ich will nur einen Zug!”, nach ein paar Schlucken Rum ist Wolfgang allerdings schon ein bisschen angetüdelt und Erik scheint die Zigarre doch besser zu schmecken als gedacht. “Das sieht schon sehr professionell aus” merkt Jan an. Ganz wichtig: Niemals auf Lunge rauchen, sonst wird’s unangenehm (und eklig). Sogar Ian, der Azubi und heute Kameramann darf mal ziehen und einen Schluck trinken, natürlich ist er schon volljährig 😉 Fazit vom Anti-Raucher Erik: “Ich bin positiv beeindruckt von Zigarren”
Zusammenführung von Generationen – Zigarre als Bindeglied?
Gründer von “Zigarren Herzog” ist übrigens Herr Dr. Max Herzog; vor 25 Jahren eröffnete er diese Filiale am Ludwigkirchplatz. Hier werden eher “die Klassiker” unter den Zigarren angeboten, passend zu der Kundschaft, die meist etwas älter und gut betucht ist. Einen zweiten Sitz gibt es am Osthafen, wo eher “neuere, trendigere” Zigarren zu finden sind – ebenfalls passend zur Kundschaft, die dort eben eher auf dem Fahrrad kommen statt wie in Charlottenburg mit dem Tesla. Aber genau das will Jan, so sagt er, gerne mehr etablieren: Zigarren und den Kult drumherum “verjüngen” und somit auch Jüngeren den Genuss schmackhaft machen, denn wenn man einmal anfängt sich mit der Thematik zu beschäftigen und die Ruhe und den Genuss kennenzulernen, spielt das Alter überhaupt keine Rolle mehr. Eben, weil es mehr als das bloße “Anzünden, 5 Minuten rauchen, fertig” ist. Darauf geh ich jetzt erstmal eine rauchen. Also meine 5-Minuten-Zigarette.