Interview mit Robert Rausch | CEO von Rausch Schokoladen

Business, Gastronomie, Interview, Staffel Drei

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Heute zu Gast: Robert Rausch. Er ist CEO des tradionellen Rausch-Schokoladenhauses in Berlin.

Robert teilt mit uns seine persönlichen Einblicke und die Geschichte hinter dem Familienunternehmen. Wir sprechen über die Besucherstatistiken des Schokoladenhauses und warum es so eine große Anziehungskraft auf Touristen und Einheimische hat. Erfahrt mehr über die Kakaoplantage von Rausch in Costa Rica, wo Forschungen zum nachhaltigen Kakaoanbau betrieben werden.

Fünf wichtige Themen dieser Folge

  1. Beliebtheit des Rausch-Schokoladenhauses und Besucherzahlen
  2. Geschichte des Familienunternehmens Rausch
  3. Forschungsprojekte in Costa Rica zur Zukunft des Kakaoanbaus
  4. Einzigartigkeit der Rausch-Schokolade
  5. Herausforderungen und Erfolge als Unternehmer

Lust auf Schokolade bekommen? Dann speichert Euch die Folge für später ab oder hört sie Euch gleich an!

Kapitelmarken

0:00: Einführung und Hintergrund

03:09: Roberts Familienunternehmen und Schokoladenplantage in Costa Rica

05:04: Forschungszentrum in Costa Rica und die Zukunft des Kakaoanbaus

06:30: Wissensaustausch und Forschung mit Partnern

08:23: Motivation für die Gründung eines Forschungszentrums

10:18: Die Bedeutung von Edelkakao und der Mangel an Wissen über Schokolade

11:42: Lieblingsplätze in Berlin

16:27: Vorlieben und Abneigungen gegenüber Berlin

19:18: Herausforderungen in der Schokoladenindustrie und die Schließung von Wettbewerbern

20:11: Lieblingsrestaurants und Bars

26:26: Roberts Engagement im Familienunternehmen

30:49: Das Bedürfnis nach einem Reset

35:13: Erfahrung und Leidenschaft in der Hotelbranche

38:02: Die Transformation von Rausch

41:21: Gelernte Lektionen und gemachte Fehler

44:38: Wie wichtig es ist, aus Fehlern zu lernen

49:15: Die Herausforderungen bei der Einstellung und Bindung von Talenten

53:00: Automatisierung und die Zukunft der Arbeit

55:21: Zusammenarbeit und Innovation im E-Commerce

56:45: Empfehlung für den nächsten Gast

Transkript

Wolfgang (00:00.142)
produzieren für Lidl weltweit die Premium-Eigenmarken, also quasi die hochpreisigen Eigenmarken von denen, die haben verschiedene Kategorien und die produzieren wir für 31 Länder.

Wolfgang (00:16.142)
Willkommen zu dem Interview Podcast direkt aus Berlin. Der Gastgeber Wolfgang Patz hier in Berlin. Mit interessanten Gesprächspartnern für alle und Berlin. Die Hauptstadt der Welt. Moin und herzlich willkommen im Hauptstadt Podcast. Heute zu Gast Robert Rausch. Hallo. Hi, servus. Freue mich, dabei zu sein. Ja, Robert. Robert ist ja ein Süßer, ne? Robert, also jeder, der schon mal in Berlin am Gendarmag unterwegs war.

.. der wird glaube ich das Rausch Schokoladenhaus… .. nicht übersehen haben. Denn auch als ich Besuch bekommen habe… .. von Leuten aus Frankfurt in Berlin,… .. die wussten sofort wo das Schokoladenhaus Rausch ist… .. und haben gesagt Mensch da müssen wir unbedingt mal rein… .. und dann bin ich mit denen dahingegangen. Und jetzt sitzt du hier Robert, hey. Hi. Ja freut mich. Ich hatte tatsächlich heute auch schon Besuch aus Trinidad… .. hier bei unserem Schokoladenhaus… .. von unserem Partner mit dem wir… .. in Trinidad und Tobago zusammenarbeiten. Und…

Es sind tatsächlich übers Jahr gesehen eine ganze Menge Menschen hier. Wir hatten auch vor der Pandemie rund eine Million Besucher im Jahr, die uns hier besucht haben. Das ist schon echt crazy. Eine fucking Million Besucher im Jahr. Ist ja mehr als am DDR-Museum. Ja, ich hab gesehen, du hast auch gepodcastet. Ich glaub, die haben knapp eine Million gehabt. Aber das zahlt natürlich Eintritt. Bei euch kann man so rein, ne? Bei uns kann man so rein, ja, genau. Was ist so die Quote, wie viel von den Besuchern kaufen auch?

Ja, das ist tatsächlich ein bisschen unterschiedlich. Kommt immer noch an. Wir haben natürlich auch so Touristengruppen, die reinkommen. Da wird oft geguckt. Und dann gibt es auch die Leute, die explizit zum Kaufen herkommen. Aber ich glaube, wir haben so eine Conversion Rate 1 zu 3. Also ich glaube, so was war das jetzt im Laden? Ich glaube, 360.000 kaufende Kunden und der Rest läuft da mit rein. Das wird halt über so eine Infrarotmessung an verschiedenen Spots hier gemessen. Ja, aber gut, es ist ja nicht nur der Laden, sondern.

Im ersten gehen noch die Patisserie, Manufaktur,… .. ein bisschen Ausstellung, sag ich mal. Und dann im zweiten Stock haben wir noch das Café. Das zieht natürlich dann auch nochmal… .. in den Geläutern her. Und bevor wir jetzt weiter einsteigen,… .. vielleicht sagst du mal ganz kurz, wer du bist. Also Name kennen wir ja schon, aber so generell,… .. so vielleicht, so wie man es aus einem Poesiealbum kennt. So Lieblingsfarbe, Licht und… .. alles Mögliche. Ja, also Robert, genau. 36 Jahre alt, nee 37 Jahre alt.

Wolfgang (02:40.622)
Es geht schnell. 37 Jahre alt, ja. Ich hab letztens tatsächlich so gehofft, dass ich 35 Jahre alt bin im Podcast. Das ist schrecklich. Ich bin schon im Alter, wo man langsam vergessen wird. Auf jeden Fall mit den 30… Aber so lange man es dir noch abkauft, ist ja alles in Ordnung. Ja, okay, du siehst ja grad das Bild. Also, musst du sagen, ob man mir das auch… Würdest du sagen, gut. Genau, zweifacher Familienvater, hab zwei Söhne. Fünf Jahre und vier Monate der andere. Also, grad mal sozusagen frisch.

Frisch gebacken zum zweiten Mal. Und… ja. Bin der fünften Generation für unser Unternehmen. Wir sind im 105. Jahr tatsächlich. Wow. Also, wir machen schon eine ganze Zeit lang Schokolade und alles, was man so drumherum noch kennt. Und… Was gibt’s noch zu sagen? Essen gerne, das sieht man jetzt im Bild auch wahrscheinlich ganz gut. Musste heute auch schon… Nein, das ist Breitbild hier. Ach so, Breitbild. Okay.

Ansonsten bin ich gerade wieder gekommen vor ein paar Stunden, kann man sagen, die vor zwei Tagen aus Costa Rica von unserer Plantage. Geil. Da habt ihr eine eigene Plantage. Da haben wir eine eigene Plantage. Ich habe 2014 eine Plantage gekauft, beziehungsweise es war keine Plantage, sondern du musst dir das so vorstellen, also Costa Rica ist ein superschönes, tolles Land. Und von San Jose, das ist die Hauptstadt von Costa Rica, ungefähr zwei Stunden Richtung Inland, in der Nähe von Torrealba.

Da ist ja Premierregenwald, also Costa Rica achtet sehr auf die Umwelt und Natur. Das ist wirklich toll. Und da gibt es ein 300 Hektar großes Estate, bestehend aus einem Großteil Premierregenwald. Und in diesem Premierregenwald gab es ungefähr 30, 40 Hektar Weideflächen. Das heißt, da waren Kühe, Hinder und so weiter unterwegs. Ja. Ja, mal 5 Hektar, dann mal 10, dann mal 3. Und diese Flächen, die habe ich damals gekauft und komplett rekultiviert.

Und da wächst jetzt seit vielen Jahren eben Kakao. Aber eben nicht nur Kakao in der Monokultur,… .. sondern Kakao mit Kochbanane, Papaya, Mango und so. Das ist also ein richtiges Agroforce-System. Richtig, richtig geil. Und mittendrin, das siehst du da hinten vielleicht auf dem Bild noch,… .. da kannste jetzt sehen, da hab ich Vorschusscontainer,… .. 440 Fußcontainer, die da autark so mitten im Dschungel stehen,… .. wo mein Team forscht. Genau, da waren wir jetzt gerade. Was forschen die? Ist das mehr so eine Art Labor, so neuste Kreation?

Wolfgang (05:04.782)
Was heißt so? Neueste Kreation machen wir hier im Labor, nebenan. Aber eher so die Bohne an und für sich, dass man da versuchst, so vieles zu kreuzen. Ja, es wachsen tatsächlich 19 verschiedene Kakaoklone dort auf der Plantage. Hintergrund ist hauptsächlich, leider muss man sagen, der Hintergrund ist nicht so schön, weil es ist der Klimawandel. Und wenn es weiter so geht, wie es jetzt leider aktuell aussieht, wird’s in 20, 30 Jahren keinen Kakao mehr geben.

wird zwar immer noch Kakao geben, aber es wird dann eher ein Luxusgut, weil man kann ihn einfach nicht mehr anbauen. Und wir versuchen, moderne Plantagenmanagementsysteme zu entwickeln, wo du mit zu viel Regen umgehen kannst, mit zu wenig Regen umgehen kannst, wo du resistente Kakaos findest, die trotzdem noch einen tollen Geschmack haben. Also, wir versuchen halt, einen Weg zu finden, wie Kakao-Obenbau eben auch noch in 10, 20, 30 Jahren und danach erfolgreich funktionieren kann und dieses Wissen, was wir dort sammeln.

Das teilen wir dann quasi über die ganze Welt mit den Pharma, mit denen wir zusammenbauen. Also, wir sind also keine… Also, ich bin kein Plantagenbesitzer oder so. Das wär für mich der persönliche Horror, wenn mich jemand so sehen würde, der weiße Mann, der jetzt irgendwo Kakao anbaut. Das ist nicht so… Das können die schon alle viel besser als wir. Was wir versuchen, ist, eben das Wissen zu verteilen, was wir halt da bekommen.

Wie kam es auf die Idee, oder wie kamen die auf die Idee, dort ein Forschungszentrum an der Jurassic Park aufzubauen? Mhm. Ja, Jurassic Park ist ganz gut. Das hat sich schon aus der Tierwelt… Von der Tierwelt ist es gar nicht so weit weg teilweise. Ja, ist eigentlich relativ einfach erklärt. Ich selbst versuche regelmäßig, irgendwo bei unseren Partnern zu sein. Das war durch Corona zeitlang ein bisschen schwieriger. Normalerweise jedes Jahr alle Partner mal sehen.

Doktoren, Tina und Elsa. Echt kuri-fehn auf ihrem Gebiet, die reisen die ganze Zeit rund um den Globus und versuchen, zu unterstützen. Und es ist eigentlich immer gleich, du kommst irgendwo an, also auch von den beiden neuen Partnern, und dann guckst du dir die Plantage an, auditierst das, hast natürlich sofort eine ganze Menge Ideen, wie es vielleicht ein bisschen besser gehen kann. Stellen wir uns mal so vor, du kommst dahin und der Herr Nandes, oder was weiß ich, in Ecuador sagt, ja, pass auf, das ist mein Feld.

Wolfgang (07:25.486)
Ich hab jetzt zehn Hektar, pro Hektar hab ich 250 Kilo Ertrag. Dann wissen wir gleich, okay, das geht besser. Du kannst auch bis zu 1000 Kilo erschaffen. Dann versuchen wir, dem zu erklären, wie das geht, durch Baumbeschnitt, durch verschiedene Maßnahmen, wie man mit Schädlingen umgeht. Dann kam immer das Zurück, das machen wir aber schon immer so. Das hat schon mein Opa gemacht. Es ist ziemlich schwer, dieses Wissen rüberzugehen. Weil es ist auch tatsächlich wieder so, da kommt irgendein Typ aus einem fremden Land, aus Deutschland.

und der versucht, dir zu erklären, wie du dein Ding machst. Dann hab ich immer gesagt, okay, da müssen wir die Leute zu uns holen. Und so haben wir das jetzt quasi auch angelegt. Das heißt, wenn jetzt Pharma zu uns kommt, die uns besuchen, wie zum Beispiel die Partner, die mich heute besucht haben, können die sich das live angucken, sagen, so machen wir es konventionell, so machen die es berausch, und das hat den Effekt. Und dann kommt so ein bisschen die Erleuchtung, hoffe ich, dass es eben auch besser geht.

um einfach diese Risiken der Zukunft dann in den Griff zu bekommen und zum anderen eben das Wissen ganz unmittelbar an unsere Partner abzugeben. Das ist der Hintergrund. Aber euer eigenes Steckenpferd ist Produktion. Ja, Verarbeitung von Schokolade oder Schokolademachen. Ja. Okay, gut. Genau, und das vielleicht noch am Rande, also dass wir jetzt direkt in den Ursprung fliegen, ist, glaub ich, das eine differenzierende Merkmal von uns zu den meisten anderen Schokoladenerstellern.

Das andere ist, dass wir nur mit Edelkakao arbeiten. Der macht nur ungefähr fünf Prozent der Welternte aus. Das ist wie beim Wein oder bei anderen guten Dingen. Der hat halt bis zu 400 Aromen. Deshalb, wenn du mal so einen Tafel von uns kaufst, auf der Rückseite ist ein Aromarat drauf, dann ist man nussig-fruchtig und so weiter. Das kommt halt vom Kakao, da ist jetzt keine Nuss mehr drin, sondern das ist einfach durch den Kakao. Ich muss gleich was beichten. Und zwar hab ich mir von meiner Freundin einen…

.. einen Adventskalender gewünscht… .. mit Schokolade drin… .. vor 1.99 von Edeka. Weil das so Kindheitserinnerungen weckt. Diese grad gedrückten Dinger mit einem Motiv drauf… .. die man sich jeden Morgen reinschaufelt… .. so ein und ein Stück. Dieser Geschmack, den du wahrscheinlich als… .. Pappkarton der Schokoladenbezeichnung… .. bezeichnen würdest… .. das ist mir noch positiv in Erinnerung geblieben. Ja, das tut mir leid. Naja, jeder muss das für sich. Also du, das ist halt bei Schokolade… .. sowieso so ein…

Wolfgang (09:49.518)
Also wir Deutschen gerade, wir essen ja sehr viel, sehr gerne Schokolade. Also man sagt so rund zehn Kilo pro Kopf pro Jahr. Das ist weltweit gesehen die Nummer eins oder Nummer zwei nach der Schweiz. Dabei wissen aber die meisten beim Thema Schokolade so relativ wenig und haben auch dementsprechend nicht so die ganz großen Adüren, sich da jetzt mit Edelkartel oder sowas zu beschäftigen. Ich hab mir das extra auf dem Unterarm tätowieren lassen, hier eine Kakaofrucht.

wo das herkommt. Aber alle essen es, ja? Das ist total crazy. Die haben Kulturgras, die ist alter. Alle essen Schokolade, aber sie haben keine Ahnung davon. Das ist noch schlimmer als bei anderen Lebensmitteln. Von daher seid ihr das verziehen. Aber was du gegessen hast, ist dann mit hoher Wahrscheinlichkeit Konsumkakao, das wäre quasi der Gegenspieler dazu, der eben diese 95 Prozent ausmacht. In der Regel kommt das dann aus der Elfenmeinküste Ghana. Also…

Westafrika, da wird der Meißel-Kakao weltweit angebaut. Mhm. Und ja, also ich wäre bereit, dir dann noch einen Kalender hinterherzuschicken, bis du mal im Vergleich schmecken kannst, wie das dann auch aussieht. Also ich sag mal so, ich würd mich freuen. Ja, okay, dann machen wir das. Ich nehm die Chalets an. Und dann kann ich ja tagtäglich poste ich dann eine Story und sage dann immer, wie es mir geschmeckt hat von Rausch.

Aktion. Aktion..de. Rausch. Du musst immer das eine Stück aus dem einen Kalender gegen das andere verkosten. Dann musst du sagen, was du davon hältst. Ich mach das wirklich. Ich hab meine neue Endjahreschallenges eh mehr auf den sozialen Medien, mich rumzutreiben. Okay. Ich schreib das jetzt auf meine Papierserverte. Ja. Kalender Wolfgang neben den Punkt Torte Alex, meine Frau hat morgen Geburtstag.

Und nebendran wird grad noch die Torte für Sie fertig gemacht. Die darf ich nachher nicht vergessen. Robert, lass uns doch mal kurz deine Ansicht von Berlin springen. Was magst du an Berlin? Tja, also ich bin ja in Berlin geboren. Und… bis auf einen kleinen Zwischenstopp in Mainz und Lüneburg zum Studieren. Ähm, immer irgendwie in Berlin gelebt. Du, also ich… hab…

Wolfgang (12:08.942)
Irgendwie das Gefühl, das ist das, was immer alle so sagen, dass es so eine Vielschichtigkeit hier in der Stadt gibt, Multikulti und so weiter, dass es halt auch wirklich so ist. Also ich finde, jeder Bezirk in Berlin hat wirklich irgendwie seine komplett eigene Identität. Ja, und ich feiere das halt sehr. Also klar, ich sitze jetzt hier gerade am Gendarmenmarkt und gucke auf dieser, auf diese wunderschöne, auf diesen wunderschönen Platz. Hier ist halt für mich Tourismus, ein bisschen Geschäftsleben.

und Kultur irgendwie angesiedelt. Konzerthaus ist hier vorne direkt. Das ist schon schön. Normalerweise auch dieser wunderbare Weihnachtsmarkt. Ansonsten ist hier sonst abends ein bisschen der Bürgerstark hochgeklappt. Da gibt’s dann wieder andere Ecken wie die City West oder auch hier im Osten, Torstraße, weiß ich. Da posiert das halt. Aber in Borchardt geht natürlich die Post ab da bei dir, ne? Ja, da bin… Also, ich hoffe, dass ich mich nicht versauer. Da bin ich selten bis gar nicht. Letztes…

Wieder da essen. Und das war halt wirklich original Borchardt. Da waren wieder echt alle Promis. Saßen sie da. So was feier ich persönlich gar nicht. Also brauch ich überhaupt nicht. Aber okay, jeder wie er es braucht und will. Aber ja, genau. Ich hab jetzt gerade meine Frau gebaut. Und wir wohnen jetzt in Zehlendorf, Schlachtensee. Und das ist halt, also… Gerade auch wenn man jetzt Kinder hat, natürlich… irgendwie auch mega. Es ist ruhig, grün.

behütet. Hört sich gut an, ja. Und ja, ja. Also ich finde, Berlin hat irgendwie alles und das ist auch gleichzeitig das, was es dann so interessant macht. Von daher, tolle Stadt. Was magst du nicht so an Berlin? Den Verkehr. Den Autoverkehr, wobei ich selber Autofahrer bin, muss ich sagen. Aber das ist schon etwas, glaube ich, wo wir uns dringend was einfahren lassen müssen. Wobei wir schon ganz gute…

.. Nahverkehrsstruktur, also Infrastruktur haben,… .. aber da geht sicherlich noch mehr. Ja, was mich nervt, weil ich jetzt hier mehr oder weniger… .. ja auch mir seit über einem Jahrzehnt angucken muss,… .. ist so der Verfall von beispielsweise der Friedrichstraße. Also wir haben eine extrem hohe Leerstandsquote… .. auf dieser sogenannten Einkaufsstraße. Das schmerzt schon, weil man da irgendwie nicht so richtig… .. das Rezept findet. Also die Grünen hatten das ja mal zwischenzeitlich gesperrt… .. und dann wird er öffnet. So, das ist da, wie gesagt, habe ich ja nur mitgep…

Wolfgang (14:32.782)
Mitbekommen ganz gut hier. War das der Horror für euch so wegen des Fahrtsverkehrs? Ja, ja. Es ist auch jetzt noch, ehrlich gesagt, ziemlich beschissen. Entschuldigung. Weil… Alles gut. Ich hab jetzt hier dafür das Relikt aus, ist jetzt die Charlottenstraße, eine Einbahnstraße, aber in zwei Richtungen irgendwie geworden ist mit Fahrradstraßen. Sehr verwirrend für alle, die hier rumfahren. Hab auch nichts gegen Fahrradstraßen. Was mich nervt, ist Politik in der Stadt.

Um’s mal gleich zu sagen, das war nämlich das Ergebnis von dieser Superpolitik, weil einfach nicht ganzheitlich gedacht wird, sondern jeder einfach nur seine Dinge durchsetzen will. Was stimmt mich noch? Äh, ja, weiß ich nicht. Es gibt, glaub ich, in jeder Großstadt irgendwelche Brennpunkte und Schwierigkeiten. Ja. Das ist ganz normal. Aber Mietpreisentwicklung ist, glaub ich, schlimm. Überhaupt verfügbaren Mietraum, ich find das total crazy, das ist so ein Zeitleben, wo du einfach…

Ich hab das Problem nicht, aber ich hör das halt auch und lese das, wenn da 300 Leute da stehen und sich auf eine Wohnung bewerben. Sorry, aber was geht da ab? Ja. Ähm, ja. Aber ich denk mal, das Positive überwickt hier. Irgendwie hat sich hier so eine Kulinarik gut entwickelt in der Stadt. Mhm. Und ich fühl mich auch relativ sicher in der Stadt eigentlich. Ja, muss man… muss ich auch ganz ehrlich sagen. Ich komm ursprünglich nicht aus Berlin, sondern aus MacPom.

Ich bin jetzt seit zwölf Jahren hier und muss ich hab. Bin schon oft betrunken durch die Stadt gelaufen, vor allem in frühen Zeiten hier in Berlin. Und ja, keine Ahnung, es war immer so wie auf dem Dorf hier. Ich habe immer sich angefühlt, vielleicht aber auch zu sich. Vielleicht hätte ich auch mal ein paar von Mütze kriegen können. Hab es aber zum Glück nie. Das hätte mir wahrscheinlich auch passieren können. Aber nee, aber es ist doch gut. Solange nichts passiert, ist alles in Ordnung. Ja, ja. Okay.

Du als Urberliner, gibt es auch so Lieblingsplätze, die du in Berlin hast? Ich meine jetzt nicht nur so so ein Stadtteil, sondern wirklich konkrete Orte, wo du sagst, ja, da bin ich gerne oder da habe ich schöne Erinnerungen dran.

Wolfgang (16:40.718)
Tatsächlich lerne ich sie jetzt auch wieder kennen durch Kinder einfach, also durch meinen Sohnemann oder so. Das ist so, hat das irgendwie ganz lange gehabt damals, eine ganze Zeit lang weg und jetzt kommt es irgendwie wieder. Also ich persönlich finde zum Beispiel den Teufelsberg super. Also Drachensteigen da oben. Ich habe früher als Kind bin ich ja mit meinem Siegelflugzeug irgendwie rumgeflogen mit Ferngestörten.

Das finde ich sehr spannend, inklusive dieser alten Ami-Überwachungsradar-Anlage, die auch gerade aktuell, oder wahrscheinlich gar nicht so aktuell, aber als Kunstinstallation, der so ein bisschen als Besuchung ist. Ich weiß gar nicht, ich glaube, das ist besetztes Gelände. Ich glaube, das ist gar nicht offiziell, aber auf jeden Fall ist es cool. Die ganzen Grunewald drum herum, finde ich, ist auf jeden Fall immer ein Besuch wert, weil das irgendwie so ein bisschen neben dem Tierpark so die grüne Lunge der Stadt ist und echt eigentlich sehr schön.

Da ich gerne auf dem Wasser bin, persönlich find ich den Wannsee auch eigentlich irgendwie ein toller Spot, weil es auch neben dem Strandplatz so ein paar kleine Strandabschnitte an gibt, die man halt auch so besuchen kann, die echt meistens leer sind. Also auf jeden Fall nicht so super überfüllt. Ähm… FKK-Badestrenne sind das, ne? Äh, ich glaub, das ist da. Noch ein Hobby, das du von jetzt kennst.

Das war jetzt dein… Du kennst dich auch nicht ganz gut aus. Ich hab keine Ahnung, kann sein. Ich weiß, es ist auch auf jeden Fall auch welche nackt rum. Hab ich jetzt aber, so wohl als auch. Was noch? Hm. Aber es ist schon mal was. Ich find, was ich sehr empfehlen kann, ist das Schokoladenhaus in Berlin-Mitte.

Ja, wo ist das da genau, welche Straße? Gendarmenhoch, Gendlottenegge, Mohrenstraße. Das ist echt nice. Unternehmenswürde gibt’s auch noch nicht allzu weit weg. Zwei Straßen weiter auch ein sehr cooles Unternehmen, Rittersport. Das lohnt sich auch, da mal vorbeigehen. Die haben ein paar Jahre nach uns eröffnet. Da hat der Alfred Ritter nach meinem Vater angerufen, meinte, ich muss jetzt auch einen Laden bei euch aufmachen. Mittlerweile gibt’s ja echt eine ganze… Diese Ecke, wo wir sind, war früher mal die süße Ecke Berlins. Ja.

Wolfgang (18:48.046)
Und dann ganz lange nicht 1999, als wir hier eröffnet haben, kam danach sukzessive über die Jahre eigentlich. Da haben wir jetzt so sechs… So Lederach, Neuhaus. Neuhaus Leonidas gab’s, die Rittersport. Lindt. Leisefahr, siehst du, der Pleite, aber… Also eine ganze Menge süße Geschäfte wieder hier in der Ecke. Ja. Leisefahr ist Pleite, ja. Ja. Es wurde verkauft. Über zwei Mal, leider in den letzten paar Jahren.

Die Geschäfte sind aber leider alle zugemacht worden. Das war Berlin hatten die ja auch noch am Kudamm. Geschäfte sind auch zu. Also, nee. Sieht glaub ich nicht so gut aus. Das eine Leid ist des anderen. Ja, ja, ja. Nee, also ganz ehrlich. Ich hab das alleine, ich mach das jetzt mit. Für unser Unternehmen darf ich das jetzt so etwa 10 Jahre machen.

Und was ich alleine derzeit so an Pleitewellen erlebt habe, das ist echt traurig, weil da sind so viele an sich coole Unternehmen, die es nicht geschafft haben. Und das ist schon… Also, es tut mir schon eher leid. Und so ein bisschen Wettbewerb hilft ja auch vielleicht manchmal ein bisschen. Ähm… Nee, also, ich würde mir wünschen, dass nicht so viele gegangen wären. Es ist, wie es ist. Okay. Lassen wir uns mal bei der Kulinarik bleiben. Ähm… Schieß mal so zwei, drei…

Restaurants, Lieblingsläden, wo du mal ganz gerne was essen gehst,… .. wenn sich das anbietet, vielleicht auch vor der Kinderzeit,… .. ich weiß nicht, ob das immer noch ein Thema ist,… .. wahrscheinlich schwieriger. Die beiden… Also was ich auf jeden Fall empfehlen kann, ist die Rebaltone,… .. so ein ganz kleiner Italiener… .. in Charlottenburg. Das ist so ein Laden so original, ich weiß nicht, 20 Plätze oder vielleicht 30… .. und einfach super authentisch,… .. finde ich für dich sehr, sehr cool.

Und wo ich gerade gestern war, ist die Ostelria del Sud. Die ist in der Breisgaua-Straße bei mir jetzt in Schlachten sehen. Auch sehr authentisch. Also das ist überleglich, ich bin ein bisschen italienisch lastig. Wir haben das Café vergessen da am Gendarmerk von dem Schokoladenhaus. Stimmt, da gibt es ja ein ganz gutes Café. Da war ich gerade vorhin noch mal oben drin. Wie gesagt, da wurde sich gerade Desserts verkocht. Das war der Horror wieder.

Wolfgang (21:09.678)
Weil wir jetzt sind… Scheiße, du bist aber auch ein Lebensangstler. Es ist schrecklich. Ich hab mir echt grade vorgenommen, abzunehmen. 20 Kilo würde ich jetzt abnehmen. Weil ich mich grade beworben habe und jetzt grade eine Zusage bekommen hab. Nächstes Jahr im Sommer, im Juli, geh ich auf eine einsame Insel, wo kein Mensch lebt. Ja. Ich hab mir den Helikopter abgeworfen und musste da zwölf Tage überleben. Dafür muss ich mich jetzt noch ein bisschen fit machen. Und hab jetzt grade gesagt, okay, jetzt hör ich auf, so viel Süßes zu essen.

Und dann kam die vorhin und sagte, Robert, du müsstest jetzt noch mal… Desserts verkosten, ja. Ist das denn irgendwie ein TV-Format oder… Nee, genau, nackt, naked survival. Nee, nee, die… Ich hab diesen Traum schon lange und… Warum weiß ich nicht, ist ja ein bisschen dämlich, aber okay. Und ich hab dann irgendwie zwei Anbieter gefunden und der eine davon… Da musstest du dich dann nicht so bewerben für.

Aber es ist kein öffentliches Format, sondern… Ich glaub, das sind acht Leute, zwei Survival-… Schon geil. Experten, hoffe ich. Genau, du bist wie ein Kopp da rausgeflogen vor diese Insel, bist ins Wasser geworfen und musstest da hin schimmen. Und dann musstest du das zwölf Tage schaffen. Kuckuses von den Baum holen und Fisch. Ja. Ich… kurzer Exkurs, ich hatte mal jemanden zu Gast vom Hauptstadtpodcast, der heißt Sja Droscher. Und der ist Fitness-Influencer, würde ich so mal nennen, aber er sich wahrscheinlich nicht.

.. der war mal auf einem Mac-Fit-Cover mit… .. Waschbrett und so… .. und der hat aber eine krasse Community von über 50.000 Leuten… .. aufgebaut, nicht nur auf Insta, sondern auch auf Facebook… .. in so einer Gruppe… .. und der hat seit 7 Jahren oder so macht er die 90 Tage Challenge… .. und das ist quasi wie ein Onlinekurs… .. ich habe 100 Euro dafür jetzt bezahlt… .. und da ist es so, dass es die, die dich da coachen… .. und aber eher so ein bisschen das Bewusstsein schärfen… .. nicht verteufeln, sondern mehr die Kalorien.

.. Bilanz im Blick zu haben,… .. du hast dann auch so eine Formel,… .. wie du deinen Grund umsatz… .. und alles schieß mich tot berechnest. Und dann… .. also… .. ist es simpel, man hat es alles schon mal gehört,… .. aber dadurch… .. muss ich sagen,… .. habe ich, also ich zähle jetzt auch meine Kalorien,… .. manche würden sagen, es ist lästig,… .. ich finde es aber, mir macht es irgendwie Spaß… .. und… .. ja, in Kombination mit ein bisschen mehr Sport… .. vielleicht gar nicht so schlecht. Also das sieht für mich nicht so aus,… .. als wenn du Kalorien zählen müsstest. Ja, darum ja auch. Also ich habe eigentlich die Veranlagung,… .. schnell anzusetzen.

Wolfgang (23:32.814)
Also, danke Mama. Wirklich Hüftgold gibt’s bei uns in der Familie. Okay. Ich muss da schon… Ich höre immer die Ausrichtung. Ich hab eine Schokoladenfabrik, deshalb ist das okay. Aber ja, muss ich mir mal angucken. Genau. Gut. Restaurants haben wir durch. Bars bis zum Bargänger oder Kneipengänger. Gewesen. Gewesen, ja. Ja. Seit den Kindern da sind keine Zeiten mehr für so was.

Aber wenn dich mal Kumpels fragen, und du sagst, Mensch, ich krieg mal einen Abend frei. Wo zieht es dich hin? Ins Café. Das Café war es. Aber macht ja viel inzwischen auch mal privat bei den Leuten. Und es ist nicht mal so gut unterwegs. Boah, wenn die das jetzt wieder hören, meine Freunde, dann kriege ich gleich viel richtig Ärger, dass mir jetzt hier wenigstens einfällt. Peter’s Eckkneipe ist immer gut. Genau, da auf jeden Fall.

Nee, also ganz ehrlich, ich gehe eigentlich… So, dass ich jetzt sagen würde, ich würde das mal so laden, featuren. Also, ohne jetzt einfach zu sagen, ich gehe jetzt da oder da hin. Also, ich finde das schon, wenn man dann was sagt, dann muss das auch irgendwie Grund haben, dass das irgendwie… lohnenswert ist. Also, kann ich dir da gar nicht wirklich was zu sagen. Also, hier nebenan hat irgendwie gerade so eine neue Bar aufgemacht. Hab aber den Namen schon mal vergessen, im Hilton unten drinnen. Die soll das sein. War ich aber auch noch nicht. Also, keine Ahnung. Aber wenn dann eher so vielleicht in Richtung West-Berlin. Ja.

Ja, weil Ostperdin zu weit weg ist aus Schlachtensee. Es ist ja so schon immer ein Ritt in die Stadt wieder rein. Wo du hingehen kannst, was da bei dir bestimmt auch schon warst, bei Bellboys, das ist so eine Cocktail… Bellboys, die weiß ich doch gerade. Das ist doch das Ziel hier unten drin. Dass wir diesen Kurs schon quetschen. Die sollen superkrasse Drinks machen. Ja, genau. Was ich dir empfehlen kann, da gibt’s in der Bar einen kleinen Raum noch. Und das ist quasi wie eine Bar in der Bar.

.. mit so, musst du klopfen, dann macht dir da dein privater… .. Barkeeper auf und dann ist ganz ruhig, also kein Trubeln,… .. hast maximal fünf Leute drin. Dann setzt dich an die Bar und der berät dich richtig,… .. der Barkeeper und mixest das vor deinen Augen zusammen… .. und dann kannst du das mal was für nette Zweisamkeit… .. kann man das auch mal gut machen. Ich werde es mir mal merken, ich habe keine Kinder mehr zu betreut. Nee, also auf jeden Fall danke,… .. weil ich habe das tatsächlich jetzt auch schon zwei, drei Mal gehört,… .. dass es ja ganz gut so in der Laden… .. man sieht nichts, weil da immer nur Vorhänge vorgezogen sind,… .. ist auf jeden Fall.

Wolfgang (25:57.87)
Nee, das war was besonderes. Ja, da gab es auch FK-Kader drin. Okay, guter Robert. Lass uns mal in deine Historie, in deine Vita einsteigen. Du bist ja dann quasi Schokoladenmugul, also aber familiär bedingt fünfte Generation. Wie kam das bei dir? Also warst du so typischer Sohn, der gesagt hat, boah, kein Bock, ich will Zweiradmechaniker werden? Oder war das eigentlich schon so vorprogrammiert bei dir? Typischer Sohn. Ist gut, hab ich auch noch nicht gehabt.

Ja, also klar, das Thema, also ich bin ein Einzelkind, ich habe jetzt keine Geschwister und das war natürlich wie immer schon logischerweise präsent, weil mein Vater und auch meine Mutter beide im Unternehmen tätig und damit hat man das quasi schon immer irgendwo mitbekommen. Und das war auch ganz cool, weil man natürlich dann als Kind mal in der Schmuladenfabrik sein Geburtstag feiern konnte.

Also Momente, die schon sicherlich irgendwo auch… .. bisschen prägend waren und… .. an die sich auch gerne noch mein Freundeskreis zurückerinnert. Aber es ist halt was ganz… .. so Organisches, was so wächst. Es ist jetzt nicht so wie… .. wie Ruh, die Schokoladefabrik, sondern es ist einfach… .. Teil des Lebens. Ja. Übrigens mit allen Höhen und Tiefen, ne? Also… .. auch… .. auch unser Unternehmen… .. hatte auch schon schwere Zeiten und auch die habe ich mitbekommen. Ja, also…

Es war aber dennoch so, dass es jetzt nicht irgendwie so pressure up und du musst das jetzt machen. Und das fühlt man ja, also gibt es ja auch oft genug in Familienunternehmen, dass man da so ein bisschen hintrainiert wird, das jetzt mal dann zu übernehmen. Das hatte ich gar nicht. Ich konnte mir das also quasi aus freien Stücken dann irgendwann überlegen. Wobei es natürlich, also rein von der Sache gibt es nicht so viele Gründe, die dir dagegen sprechen, ein Schokoladenunternehmen zu übernehmen.

Das ist ja ansinem schon weit eine ganz coole Sache. Aber man muss sich ja schon fragen, kann man das, schafft man das? Traut man sich das zu? Viele Jobs, die da dranhängen, so ganz klein ist das Unternehmen nicht. Wie viel seitdem? Neben dem Schokoladenhaus hier in Berlin gibt’s noch ein Geschäft dahinter, ein sehr großes Private-Label-Geschäft. Wir sind so 350 Mitarbeiter. Und… Das hätte ich jetzt aber bei Weitem nicht gedacht.

Wolfgang (28:25.23)
Kann man auch sagen, wir produzieren für Lidl weltweit die Premium-Eigenmarken. Also quasi die hochpreisigen Eigenmarken von denen, die haben verschiedene Kategorien. Die produzieren wir für 31 Länder. Und wo ist die Produktionsstätte? Im Bangladesch. Das macht Sinn. Da hört sich das Premium an. Nein, natürlich nicht. Die ist hier in Niedersachsen im Pai.

Da war ich gestern… .. bei Rauschens Schokoladengenussprogramm. Visit us in Bangladesch. Ja. Nichts gegen Bangladesch, nein. Nein. Nee, nee, wir produzieren hier in Deutschland… .. in Peine. Peine ist eine A2. Da war ich gestern gerade, bin gerade zurück. Da haben wir bis gerade ein neues Schokoladenhaus gebaut noch. Zusammen mit Tesla. Was auch eine ganz gute Sache ist, mit 32 Superchargern. Klasse. Und da haben wir zwei ganz supermoderne Fabriken. Ja, und das ist halt genau der Gegenspiel dazu,… .. was du hier siehst, wenn du hier halt… .. das krasseste Handwerk so und…

Wie gesagt, ich durfte es gerade in der Verkostung machen, dachte, was seid ihr für Freaks? Aber im positiven Sinne, die haben Pilze nachgebaut, als Waldspaziergang, als Ducer nachempfunden, dass ihr wirklich supergeil nicht dacht und gibt ihr übrigens ab morgen zu kaufen. Und in Peine ist das so, dass die Maschinen sind so lang wie ein Fußballfeld. Sehr viel Edelstahl, sehr groß, sehr automatisiert, super effizient.

Und deshalb, wir bedienen so ein bisschen beide Welten. Genau. Und… Naja, deshalb musste ich mir das gut überlegen, ob ich das auch alles will oder ob ich mir das zutraue. Weil es hat viel mit Verantwortung zu tun, Familienunternehmen. Du bist nicht die Generation, die das alles gegen die Wand fährt. Hast du keine Lust drauf. Ich bin damals in den Jahrkaufswirk gelaufen und hab mir das überlegt. Da war ich 21, will ich das, will ich das nicht. War das cool?

.. dreimal durch Spanien und einmal… .. Norwegen vor drei Jahren. Das hab ich natürlich keine Zeit mehr gehabt, aber… .. das ist… .. das ist mega cool, ja. Also ich kann das sehr empfehlen. Also ich bin jetzt nicht religiös oder so, überhaupt nicht. Ich mach ja auch manchmal aus religiösen Gründen. Ich weiß nicht, bei mir ist das so ein bisschen… .. das ist immer so, ich sag mal meiner Frau so zwei Wochen vorher… .. ist es so weit, tschüss, ich muss weg. So und dann bin ich auch zwei Wochen später dann irgendwo… .. mit dem Hochsack weg.

Wolfgang (30:49.678)
weil es einfach irgendwie wieder zu viel wurde. Du weißt selbst, diese Welt ist so schnell und hektisch, und es ist schon auch viel Druck und Stress. Irgendwann kommt bei mir so ein Punkt, wo ich sage, danke, jetzt muss ich raus, ich brauch einen Reset. Und diesen Reset, den bekommt man definitiv auf so einem Weg. Man lernt sehr viele sehr interessante Menschen kennen und ist aber auch sehr viel für sich. Vor allem in Norwegen war das krass, da bin ich eher… Da bin ich teilweise eine Woche lang fast alleine gewesen, hab ich keinen Menschen gesehen, das war voll crazy.

So wie Holzhütten im Wald, wo wir gewohnt haben, übernachtet. Und es war echt geil. Also, ja, kann ich auf jeden Fall sehr empfehlen. Und was nimmst du da so für den Vergleich? Erstes Mal dein Rucksack und das letzte Mal der Rucksack. Da waren bestimmt schon viele Erfahrungswerte dabei. Ja, viel weniger auf jeden Fall. Also, das ist auch so dann auch auf dem Weg, egal, auch wenn wahrscheinlich zehnmal, immer noch zu viel da. Man denkt ja immer so, man braucht das und man braucht das. Und das ist auch eine dieser Erkenntnisse.

Wir denken ja auch mal, wir brauchen wahnsinnig viel, um glücklich zu sein. Und die Achtsamkeit für die wirklich schönen Dinge, keine Ahnung, die Blüte am Straßenrand oder was weiß ich, das hat man ja alles nicht mehr. Man lässt auch auf den Wegen in der Regel, aber bei mir war es zumindest immer so, über den Weg lasse ich immer noch Sachen zurück, die ich nicht mehr brauche, Verschenkse oder… Genau. Hattest du Schokolade dabei? Nee. Oder? Nee.

Nee, Schokolade hab ich nicht dabei. Ja, das ist auch noch so ein Ding. Also wenn du dein ganzes Leben mit diesem Thema Schokolade zu tun hast… Also meine Frau ist definitiv in der Familie bei uns, obwohl die superschlank ist, ist definitiv die Person mit meinem Sohn zusammen, die am liebsten unsere Schokolade isst. Aber das Schlimme ist, die essen ja auch andere Sachen. Das darf mal keiner wissen, aber im Podcast zu sagen, Liebesschlauber Ferreiro zum Beispiel, ey, kannst du dir das vorstellen? Nutella…

Das sehe ich dann immer, wenn ich nach Hause komme, wird dann so was gekauft, und ich denk so, wollt ihr mich verarschen? Wir machen hier die beste Schokolade der Welt, dann kaufst du immer so ein Kram. Kein Wunder, warum du eine Auszeit brauchst. Warum ich da immer weg muss. Das macht mich kaputt. Nee, nee, also, die machen schon ein paar ganz gute Sachen. Aber da geht’s ja nicht um Schokolade oder Qualität, das ist einfach gutes Naschen, sag ich mal. Ich mein, du mit deinen einen Euro.

Wolfgang (33:14.35)
Also, im Kalender soll es sich nicht so weit aus dem Fenster hängen. Ja. Aber ich muss sagen, ich wertschätze auf jeden Fall gute Dinge. Wenn ich weiß, das merke ich bei dem Kalender. Das war… Dann esse ich das auch, und dann schmeckt man diesen hohen Preis raus. Aber ich meine, ich komme auch aus der Immobilien… Immobilien. Lebensmittel… Jetzt kommt’s raus. Lebensmittel, Borange. Da hat man schon auch noch mal ein anderes… Die LG-Verkostung oder so gewesen,

Lebensmittel. Total. Das ist sicherlich auch einer der größten… Ich glaub, das geht vielen Menschen so. Wenn ich mich zurückerinnere an meine Studentenzeit, wo ich echt kein Geld hatte, und was für einen Scheiß man da gefressen hat teilweise, weil es auch nicht anders ging, oder ich hab’s vorletzt gesagt, was wir uns… Meins, da hab ich sie kennengelernt, da hat sie noch die Zahnärzte passenderweise. Sie machte die Zähne kaputt. Da haben wir uns diese Minutensteaks in die Pfanne gelegt.

Und das ist ja nun eigentlich auch weit weg von Kulinarik. Sowas würdest du halt heutig ja machen. Ich meine, gut, ich hab einfach das große Glück jetzt, dass wir uns auch gute Lebensmittel leisten können und da jetzt nicht mehr so drauf achten müssen. Aber der Unterschied zwischen sehr guten Lebensmitteln oder frischen Lebensmitteln und Convenience ist halt krass. Also ich hab’s jetzt auch in Costa Rica wieder gemerkt. So die Früchte, also ob das jetzt Bananen oder Mango oder so, das ist einfach lieb.

Himmelweiter Unterschied. Was hast du denn studiert? BWL und so ein Duadestudio, ein Industriekorf, waren gemacht. Also Ausbildung sozusagen in der Bonbonfabrik tatsächlich auch. In Beuzenburg. Oh ja. Kenn ich sogar. Ja. Genau, das Sweetek. Das ist der Sohn von dem, also früher Ragolz. Das war so eine bekannte Bonbonmarke gewesen.

Naja, da habe ich das genau in Lüneburg studiert, in Boitsenburg, die die Ausbildung gemacht und auch mehr schlecht als recht, würde ich sagen. Ja. Weil es auch davor heißt, ich bin der allerbeste Schüler. Ja. Ich glaube auch, das kann man sagen. Aber, weißt du, es gibt so Menschen, die gehört dazu, wenn die sich für etwas so leidenschaftlich dann wirklich interessiert, dann mache ich das glaube ich auch sehr gut. Das ist glücklicherweise in unserem Unternehmen so.

Wolfgang (35:42.862)
Aber davor war es auch erholprig. Aber war das denn schon so, das hört sich ja schon so an,… .. als wenn das da so ein bisschen hinging. Okay, du willst das mal übernehmen oder du möchtest es,… .. dann musst du halt auch. Auf jeden Fall BWL wäre nicht schlecht und… .. ja, so war es. BWL wäre nicht schlecht, ja. Und dann wissen wir, was mit Lebensmitteln wäre auch nicht schlecht. Ja, jaja. Ja, stimmt. Bisschen was gesehen zu haben. Das war schon ein bisschen dann natürlich… .. mit Blick auf diese Möglichkeit. Ich habe davor aber auch im Hotel gelernt.

.. Hotelkaufmann, Ausbildung im Interconti hier in Berlin… .. gemacht und dann auch wieder beendet. Aber es war auch eine geile, geile Experience,… .. einfach mal zu sehen so hinter den Kulissen, wie das ist. Ja, also genau. Aber ich, das ist interessant,… .. weil ich habe einen Kumpel, die wir gut so nennt, Fabi,… .. der hat mir mal in so einer langen Zugfahrt von Salzburg hierher… .. hat er mir keinen Vortrag gehalten, aber er hat… .. generell über das Thema Experience erzählt.

Weil ich immer gesagt habe, wenn ich essen gehe,… .. dann gehe ich irgendwo beim Inder für 11 Euro da… .. Lamb Curry essen oder so. Er meinte, er gibt bewusst so vielleicht so in Sterne Restaurants… .. oder geht bewusst,… .. gibt da viel Geld für Restaurants,… .. also macht es einfach bewusst, weil er… .. weil er hat selber auch eine Agentur… .. und sagt, er liebt es,… .. irgendwie Erfahrungen zu machen, Experience zu sammeln,… .. wenn sich andere Leute Mühe geben. So, das hört sich ja irgendwie auch danach an. Glaube ich so Hotel ist das ja vielleicht auch so ein bisschen.

Da wird der Wert drauf gegeben, was ist dem Kunden wichtig, dem Kunden eine gute Erfahrung zu bieten. Als ich bei Rausch war, hab ich das Gefühl gehabt, dass wenn ihr das da ziemlich gut macht. Absolut, also das ist auch eigentlich der Punkt. Also, du, der stationäre Handel, der stirbt ja weg, ne? Also online und… diese Veränderung. Und das, was wir hier machen, ist Fachhandel. Und wir beweisen eigentlich an diesem Standort, dass Fachhandel noch funktioniert. Das bedeutet halt geiler Service-Passion.

Das Team unten, also an der Pralinen-Ticket, die hast du ja dann auch logischerweise gesehen, da sind nur 250 verschiedene Pralinen drin. Die wissen halt wirklich, zu jedem Produkt kann sie dir was sagen. Das ist auch so vermeintlich banal, dass du dir halt das, was du da hast, auch einpacken lassen kannst als Geschenk, ja, und nicht irgendwo selbst, wie im DM-Hobo, wo du das einpackst. Das sind alles so Dinge, die gibt es hier. Also Erlebnisseinkaufen, ne? Das muss aber nicht immer Sterne und superteuer sein, aber…

Wolfgang (38:02.158)
Es ist, also ich würde uns jetzt auch nicht als Luxusmarke… .. beispielsweise sehen, würde ich eher schlecht finden,… .. weil das ist ein bisschen Abgrenzen auch immer,… .. ist auch Ausgrenzen, so du darfst hier nicht rein. Aber ich denke, das ist die Zukunft, weil ehrlicherweise,… .. also Rausch, wir verkaufen ja hier und online. Ich habe den Handel 2016 komplett beendet,… .. 6.500 Verkaufsstellen habe ich tschüss gesagt,… .. habe ich alle an einem Tag Brief gekriegt,… .. dass wir sie nicht mehr beliefern,… .. sondern alles nur Direct-to-Customer.

Und ich glaube daran, dass wir alle, wenn es jetzt nicht so eine kieziege Geschichte vielleicht noch ist, wo ich so support the locals, wie die Lokalen, dann wird es glaube ich schon so sein, dass wir alle sehr viel, immer mehr und immer weiter online einkaufen und auch, dass es auch okay ist, solange es uns nicht der Händler, der stationäre Händler einen Grund gibt, warum wir zu ihm kommen sollen. Also einfach nur, um irgendwo reinzugehen, den Produkt aus so einem Regal zu nehmen und dann wieder nach Hause zu laufen.

Kann man machen, muss man nicht machen. Da kann man auch bequem auf der Couch sitzen, damit es online bestellt. Aber wenn mir der Händler einen Reason why gibt, warum ich da hingehe. Ich hab erzählt, dass wir hier gerade Weihnachten dekorieren. Das heißt nicht, dass hier ein Weihnachtsbaum drinsteht. Du hast ja grad die Deko im Vorgang hier in meinem Büro liegen sehen. Es ist eine scheiß Christmas-World. Das ist total geil. Dann gehst du mit deinen Eltern oder der Family hierher. Du hast hier eine gute Zeit, nimmst noch ein paar Geschenke mit.

ein tolles, neues Dessert, was es ab morgen gibt. Und hast du von der Schule… Das Pilz-Dessert. Das Pilz-Dessert, genau. Gibt auch noch Bienenwaben und… Ich hab eine ganz tolle Sache. Dann ist es eine Experience. Genau das, was der grad beschreibt, und daran glaub ich persönlich auch. Das ist die Zukunft des stationären Handels. Experience. Und was hat das für Rausch bedeutet, dieser Schritt? Rausch aus dem Handel? Als du die Seile gekappt hast, ja? Ja.

Na ja, also erst mal ganz viel Umsatz weniger gemacht. Also, das waren schon viele Millionen Euro. Und… ja, und das… Ja, also… Dein Papa meinte, dein Mama, Mensch, Sohn, Fiebertheraum, der liegt da, oder was? Ja, genau. Nee, die anderen sind ja mitgegangen. Das war relativ früh. Mein Vater ist jetzt seit vier oder fünf Jahren hier in Berlin im Aufsichtsrat, also nicht operativ tätig. Bei dem anderen Geschäft im Panel seit anderthalb Jahren jetzt.

Wolfgang (40:22.766)
Aber damals war er auf jeden Fall noch insofern dabei,… .. dass ich natürlich so eine großen Schritte… .. mit ihm zusammen auch besprochen habe. Also es wäre auch so ein Crazier. Und das musst du auch mit der nötigen Rückendeckung… .. aus dem Unternehmen heraus machen. Und nicht einfach so. Aber das hat natürlich das… .. ja, also du, das hat also, wie gesagt,… .. sehr viel Umsatz weg. Ganz viele Kunden, die mich angeschrieben und gefragt haben,… .. eben, ob ich bescheuert bin. Kunden im Sinne von Endkunden, aber eben auch… .. Handelsketten,… .. Rewedeka oder KTV oder so.

.. bist du fakt bescheuert. Und… .. so, da musste man das also auch sehr, sehr lange durchhalten… .. erstmal. Du besichtest also das Gegenlager,… .. zu dem war ja der Aufbau vom E-Commerce. Und E-Commerce und Schokolade,… .. also Lebensmittel ist in Deutschland eh so ein Ding. Immer ein bisschen rückständig muss man sagen hier in Deutschland. So langsam entwickelt sich das ja, aber… .. hat lang genug gedauert. Und dann noch Schokolade, super nischig. Ja, aber… .. ja, und es hat also wirklich viele Jahre gedauert,… .. bis auch das ganze Unternehmen in Berlin… .. wieder kommerziell erfolgreich war.

Glücklicherweise kann ich jetzt heute sagen,… .. seit ein paar Jahren ist das jetzt der Fall… .. und es läuft sehr gut. Aber das war ein sehr steiniger Weg. Du und dann auch viele schlaflose Nächte gehabt… .. und natürlich irgendwann… .. so also im letzten Drittel… .. dieser Transformation sozusagen… .. bis zum Erfolg,… .. im letzten Drittel… .. war es schon so, dass ich dann auch überlegt habe,… .. so, ja, ja, ja,… .. habe ich da vielleicht echt den größten Fehler gemacht. Ja. Oder, oder, ne. Und…

.. aller Zuversicht hinterfahre man sich ja dann doch irgendwann mal. Aber ja, jetzt… .. jetzt hat es doch sehr gut geklappt. Alles gut, jetzt gibt es ein Plitzes Jahr. Und wie seid ihr da aufgestellt für diesen neuen… .. keine Ahnung, Lebensweg im Leben der Rausche? Also ich meine jetzt von so intern, 350 Mitarbeiter,… .. ihr müsst da sicherlich auch jetzt eine Marketing Abteilung auf einmal… .. haben, hatte ihr vorher auch, aber die haben vielleicht eher… .. Türen beklebt und Fenster und Flyer gedruckt und jetzt ist es ein bisschen anders, oder?

Ja genau, also über mir sitzt das Team. Ist immer noch sehr klein, also… wenn man… wenn man sich das so anguckt, von Aussehen, auf unsere Website geht oder so, da sieht das… ganz professionell aus, würde ich sagen. Aber das sind sehr wenig Köpfe, die das hier machen. Und… ja klar, also E-Commerce ist mal aufgebaut, aber das heißt jetzt bei uns… Original drei Leute. Also Performance, Marketing, E-Commerce und ne.

Wolfgang (42:43.758)
Klar, es gibt auch noch eine Agentur im Hintergrund, die zuarbeitet. Es gibt die Inhouse Design Abteilung. Also alles, was wir jetzt an Designs produzieren, machen wir inhouse. Content, Offline Marketing und so weiter. Aber in Summe, ich hoffe, ich jetzt nichts falsches sage. In Summe sitzen da vielleicht zehn Leute für alles. Also von Packaging bis Marketing, bis eben zum Fensterbekleben oder eben dem E-Commerce.

Wir machen aber eigentlich fast alles, also auch das Fulfilment beispielsweise selbst. Also das Verschicken der Pakete, das sind jetzt auch mittlerweile so 100.000 Stücke im Jahr, die einen sehr hohen, aber auch Bogenwert haben, weil… Also, kann man auch gleich sagen, je nach Saison so zwischen 40 und 60 Euro Warenwert haben. Das ist schon relativ viel Schokolade in einem Paket. Genau, und das machen wir aus Tempelhof, da haben wir unsere Manufaktur noch. Von da aus wird das versendet, also super frisch. Das war auch ein Grund, damals auch ein bisschen aus dem Handel rauszugehen.

Weil die Warestandard teilweise echt schon ins MHD gelaufen, in irgendeinem Regal oder irgendwie so hingeworfen. Ja. Also einfach, ist klar, ist schwierig, so ein Großsortiment alles im Griff zu behalten. Das haben wir jetzt alles unter Kontrolle. Damals hinter dem Motto tree to door, vom Baum bis zur Haustür sozusagen, das Produkt begleitet, inszeniert, für Qualität und Warnsicherheit gesorgt. Genau. Du hast ja schon ein kurzes Learning jetzt so ein bisschen geteilt.

Entscheidung, 6500 Händler oder wie hast du das gesagt? Ja, Händler. Händler, genau, und Teile geklappt und so weiter. Was ist mit deinen größten Fehler… in deiner Zeit als Unternehmer jetzt, wie du gemacht hast? Die Liste ist lang. Aber auch die größten Erfolgshebel. Also, ich weiß nicht, wie lange geht in der Podcast. Beschränk dich mal auf zwei. Ja, ist schwierig. Also, ich hab…

Tatsächlich in meiner Zeit hier eine Menge Fehler gemacht. Und eben aber auch glücklicherweise jedes Mal, denke ich, daraus gelernt. Nicht nur ich, auch das Team. Weil genau diese neue Struktur, die wir hier gebildet haben, sind alles viele junge Leute dazugekommen. Und dann haben wir auch viele Jugend forscht gemacht, teilweise, und Sachen probiert. So, größte Fehler. Ich hab…

Wolfgang (45:04.494)
Also ich habe gerade gesagt, wir haben in Niedersachsen eine große Fabrik und wir produzieren für Lidl. Und ich habe dann damals gesagt, als ich hier bei Rausch angefangen habe, okay, das müssen wir alles voneinander trennen. Also Rausch und das, da darf nichts miteinander zu tun haben, weil sonst könnte ja jemand auf die Idee kommen, zu sagen, ja, das ist ja das Gleiche, nur wie man bei Waschmittel denkt, okay, das ist der Eigenmarkt und das ist ja das Gleiche wie das Markenprodukt. Das ist ja in unserem Fall einfach definitiv nicht so, weil…

Der Kakao, den wir hier verarbeitet, für Rausch der kostet also viel, für quasi viel wie normaler Kakao. Naja, und was hab ich also gemacht? Ich hab also in Tempelhof, was ich gerade sagte, in der Manufaktur, echt einen sehr hohen Betrag ausgegeben, hab komplett eigene Produktion, also viel größer nochmal eingebaut, um dann eben auch unsere Plantagen, Schokoladen, diese puren Schokoladen dort herzustellen, teure Anlage gekauft. Und hab alle Abteilungen, die es gab, getrennt.

quasi alles gespiegelt, zweimal Einkauf, zweimal Qualitätssicherung, zweimal dies, zweimal das. Das war ein Riesenfeder, weil am Ende war die Einheit in Berlin nicht groß genug, um wirklich gut zu funktionieren. Und so ist dann quasi auch im Betrieb quasi das Team immer gesprungen von jetzt machen wir Schokolade, jetzt müssen wir sie verpacken, jetzt müssen wir voran die Patisserie. Das war auf jeden Fall richtig großer Käse. Das hat sich dann alles irgendwann wieder…

gelassen und alles wieder zusammengeführt, weil es ist viel besser einmal einen sehr guten Einkauf zu haben als zweimal irgendwie so einen halb guten. Ansonsten, auch im E-Commerce, sag ich mal, haben wir am Anfang gigantisch viel Geld ausgegeben. An und noch vielleicht ein bisschen andere Zeiten. Heute ist mit Shopify und Q die Sache alles ein bisschen einfacher geworden, einen Onlineshop aufzubauen. Das sind ja nun auch schon ein paar Jahre, aber da haben wir wirklich ein…

hohen sechsstelligen Betrag ausgegeben, wo ich heute auch sagen würde, das hätte man vielleicht anders lösen können. Naja, also wie gesagt, ich glaube, die Liste an Sachen und Verfehlungen, die ist relativ lang, aber eigentlich viel entscheidender dabei ist wirklich das, und das kann ich ja heute einfach sagen, das ist halt so ein gutes Gefühl irgendwie, dass trotz aller Fehlentscheidungen doch so viel Gutes passiert ist, dass wir heute einfach ein wirklich gutes Unternehmen sind und…

Wolfgang (47:20.334)
.. offensichtlich den Job ganz gut machen. Ja, okay. Und vielleicht so ein, zwei Dinge,… .. die du richtig gut gemacht hast,… .. also jetzt Entscheidung zu hin zum E-Commerce,… .. scheint dir jetzt Früchte zu tragen? Absolut. Ja, das auf jeden Fall. Ich glaube, die letzte gute Entscheidung,… .. also Costa Rica ist auch so eine Sache. Die kostet mich jedes Jahr immer noch sehr viel Geld,… .. muss ich auch jetzt ehrlich sagen,… .. weil es einfach, naja, gut,… .. Forschung kostet meistens Geld und…

Aber es ist ein super gutes Projekt. Das ist, wie gesagt, das ist so ein Projekt,… .. wo viel Leidenschaft drin steckt,… .. viele Passionen, aber… .. was einen relativ ernsten Hintergrund hat,… .. weil wir eben gucken müssen,… .. wie Kakaoanbau in der Zukunft noch funktionieren kann,… .. weil die klimatischen Veränderungen,… .. die es normal faktischerweise gibt. Ja, du meintest ja irgendwie,… .. in 20, 30 Jahren soll es aber… .. schwer werden mit Kakao. Und das auch ganz viele andere große Produzenten,… .. die sagen dann halt oft so, wir machen uns schon…

Wir machen das so, wie wir es schon immer gemacht haben, und die könnten eigentlich viel optimierter anbauen, mit viel, wahrscheinlich mehr Früchten, mehr Ertrag, auch weniger Fläche. Und das versucht die da auch so ein bisschen. Genau. Das Wissen, was wir da quasi sammeln, verteilen wir halt unter unseren Partnern. Und wir sind ja nun mal rund um den Globus unterwegs, also Kakao wächst 20 Grad nördlich und südlich vom Äquator. Das ist der Anbaustreifen sozusagen. Der verschiebt sich jetzt halt durch diesen Klimawandel.

generieren, das teilen wir also durch Reisen, durch Schulungen, aber auch durch E-Learnings, die wir dafür erstellen oder eben Leute dahin holen nach Costa Rica, es denen quasi praktisch vor Ort zu zeigen. Weil es gibt schon wie immer natürlich viele Ansätze, um etwas noch ein bisschen besser zu machen und ja, genau. Okay. Wie sieht es aus mit deinen, also ich sehe meinen Hauptstadtpodcast manchmal auch als Hauptstadt Jobcast, weil ich habe viele…

Unternehmer hier mit großen Unternehmen und ich weiß nicht, wie das bei euch ist, aber Fachkräfte ist ja oft ein Thema. Wie sieht das bei euch bei Rausch aus? Bitte bewerbt euch bei uns. Rausch.de slash jobs. Wir haben auch Jobs in Niedersachsen. Peine. Auf Schokoladenjobs.de. Also tatsächlich ist das natürlich echt, glaube ich, so mit die größte Hürde, die alle Unternehmen haben. Wir sind, glaube ich, ein sehr…

Wolfgang (49:42.798)
gute Arbeitgeber, die vier Tage woche zum Beispiel eingeführt. Wow. Im Pein ist es schon seit einem Jahr, genau, hier in Berlin auch. Gleich bleiben den Verdienst oder ist das da? Tatsächlich fast, also das Modell sieht folgendermaßen aus, 20 Prozent weniger arbeiten, 10 Prozent weniger lohnen, das ist quasi der Deal. Also wir zuschüssen es sozusagen mit 10 Prozent, ich glaube das ist, also es ist doch jedem frei, das machen oder nicht. Im Pein sind wir jetzt bei einer Quote von so 60, 70 Prozent, die das machen.

Ich bin immer so schlecht bei so was. Ich glaub, seit einem Dreivierteljahr oder so hast du was dabei. Genau. Und hier wird’s auch gut angenommen. Es ist… Aber genau, das ist jetzt so ein Teil, diese vier Tage Woche. Kurze Frage, kurze Nachfrage dazu. Ist das, wenn ein paar dabei sind, die jetzt sagen, ich will trotzdem fünf Tage arbeiten, ist das schwer für euch intern, dort dann die Auslastung oder dort die Produktion an dem Tag zu planen?

Genau, also in der Produktion ist es immer ein bisschen schwieriger. Das heißt, da roliert dieser Tag quasi, dieser freie Tag,… .. damit das für alle auch fair ist. Hier im Office oder in der Verwaltung ist es halt in der Regel dann Freitag. Ja, okay. Das passt ja auch ganz gut. Genau. Und ja, klar, gerade in der Übergangsphase ist es schwierig,… .. weil du musst auf der einen Seite ein bisschen mehr Personal dafür einstellen,… .. um das zu kompensieren, was jetzt weniger ist. Also so ganz easy ist es nicht und es ist auch ein relativ…

Ich habe gerade gesagt, wir haben auch einen Pinellisgarten, ein neues Schokoladenhaus aufgebaut. Die haben sich auch alle schon super gefreut, dass es jetzt nicht mehr Tagewoche geht. Das ging bis heute ehrlich gesagt noch nicht. Weil wir jetzt mal Personal finden müssen, um überhaupt wieder das Geschäft zu betreiben. Aber ansonsten ja viele Benefits für die Mitarbeiter. Also so ein BVG-Ticket oder es gibt eine Kreditkarte mit 40 Euro, die wir…

von so Dexo und allem möglichen Kram. Aber es war schon, glaub ich, eine ganze Menge Fischschulungen. Das ist schon, glaub ich, sind wir eigentlich ganz cool. Okay, also… Nichtsdestotrotz, es ist halt auch bei uns… Also, wenn du mal jetzt zur Weihnachtszeit hier in das Haus kommst, also Einzelhandelverkäufer oder auch in der Gastrohung bist, das ist halt auch echt ein Job. Also, du musst das auch mögen, weil hier ist so krass viel los. Also, du gehst abends nach Hause und bist dann auch müde.

Wolfgang (52:03.438)
Und ich muss dir ganz ehrlich sagen, da haben sich die Menschen auch ein bisschen verändert. Also gerade, wir hatten früher auch relativ viel mit Studenten und so weiter hier zu tun. In der Regel ist es so, die kommen und dann gehen die wieder, weil die sagen, das ist jetzt echt viel zu anstrengend. Also da hat sich schon ein bisschen was verändert in der Arbeitsweise auch teilweise. Aber nicht, dass das jetzt bei allen Studenten geht, das kann ich jetzt nicht sagen. Aber ich meine, klar, wenn man die Wahl hat.

.. Backsternjob, wo man online irgendwie… .. vielleicht einen Reihenauf die Tastatur legen muss,… .. damit man sieht, dass man auf Teams online ist… .. oder man muss halt wirklich freundlich sein in den Abliefern. Das ist natürlich ein Unterschied. Genau, genau, genau. Das ist wirklich so, ja. Ja, also… .. ja, Thema, Thema, Thema Personal… .. ist auf jeden Fall ein riesen Ding… .. und das ist auch so… .. eine Fabrik zum Beispiel,… .. ist natürlich dann schon auch die Antwort darauf,… .. dann am Ende Automatisierung ein Stück weit. Ja.

dass das, also quasi du kannst auch keine Arbeitskraft mehr verschwenden. Also ich, mich macht das persönlich richtig sauer, wenn ich irgendwo in der Produktion, wie ich war gestern gerade da, und dann sehe ich irgendwo jemand hinten an der Maschine, wo quasi der fertige Karton rauskommt, der Schokolade, und dann nimmt der diesen Karton in die Hand und packt ihn daneben auf der Palette. So, das ist einfach, also bitte, lasst das bitte, bitte ein Roboter machen. Lass doch den eher qualifizieren, was sinnvolles zu machen, wo du auch ein bisschen Wert, also was Stiftes, was Sinn macht. Ja, weil ich finde, sowas ist einfach.

.. bescheuert und im Bereich… .. vom Marketing, E-Commerce, Content… .. ist natürlich das Thema KI… .. ein Ding. Also heute früher hatte ich gerade… .. immer so ein… .. gerade so ein bisschen so ein Markenworkshop,… .. den wir in der machen und eine… .. einer Designerin, die Andrea,… .. hat das früher dann quasi… .. gerade so eine neue Ad präsentiert… .. für Social Media, die sie mit… .. KI tatsächlich generiert hat, im Sinne von… .. im Hintergrund war es so wie Liquid Chocolate,… .. also flüssige Schokolade.

und jetzt die KI-Gang generieren, aber kann was. Und dann denk ich, cool, ist doch gut. Es bringt uns halt auch viele Möglichkeiten. Und grade im Content-Bereich kann es dir auch wirklich Arbeit nehmen. Und dann hast du auch wieder deine Zeit für Sinnvolleres verwenden. Ja. Okay, also offene Stellen auf… Rausch.de slash Karriere oder Jobs? Jobs. Jobs, okay. Und da findet ihr… Ja, tatsächlich Schokoladensjobs.de. Schokoladensjobs, ja.

Wolfgang (54:24.142)
War kein Spaß. Okay, gut. Dafür bist du Berlin-O-Peine. Und wenn ihr dir was wünschen dürft, welche Position wäre da am allerdringsten? Weil die Leute, die jetzt hier zuhören, man wundert sich manchmal, wer das so alles hört. Ja, also, ich… Du, ehrlich gesagt, ich finde, jeder Job ist wichtig. Es gibt keinen unwichtigen Job. Wenn man einen Job braucht, ist er wichtig. Der ist politiker werden sollen. Ich hab das Video komplett überzeugt von. Ich sag dir ganz ehrlich, du kannst den besten Hater haben,

Coolsten Typen, Typinnen. Wenn du darunter dann… Die Leute, die im Team arbeiten, nicht funktionieren,… .. ist das überhaupt nichts wert. Jede Stelle, die ausgeschrieben ist,… .. ist auf jeden Fall mal ernst gemeint. Dementsprechend dann auch… .. mit der besten Person zu besetzen für diesen Job. Und von daher gibt es nicht die eine wichtige Stelle. Was können die Leute da draußen für dich, für euch tun? Also einfach so, vielleicht denken die sich,… .. eine Stunde war jetzt ganz schön,… .. hier will ich was zurückgeben.

Inwiefern meinst du das, was wir uns tun? Also ich mein, suchst du Kontakt zu irgendjemanden, kommt uns besuchen im Schokoladenhaus, kauft online was, also irgendwie was, schon ne Sache. Ja, ok. Also ich glaube, etwas, was sich für uns stark verändert, immer weiter und deshalb freue ich mich da immer über neue und gute Ideen, ist alles rund um das Thema E-Commerce und auch Marken, wie man Marken entwickelt.

Wir versuchen immer sehr viel, intrinsisch selber uns zu erdenken, wie etwas richtig ist oder nicht. Aber das mal mit guten Leuten zu spiegeln, ist viel wert. Ja. Ja, und ich weiß nicht, also… alle, die sich da draußen aufgerufen fühlen, irgendwas in der Richtung zu machen, ganz ehrlich, ich empfange jeden mit offenem Arm. Der Bock hat, sich ein bisschen auszutauschen oder… Ja. .. wenn er eine gute Idee hat. Weil bei uns gibt’s so viele Sachen, die man besser machen kann.

Und ich meine, es ist immer einfach zu sagen, das kannst du besser machen. Aber wenn jemand kommt, der sagt, ich mache das auch mit euch zusammen besser, dann ist er herzlich willkommen. Okay. Letzte Frage. Und zwar, wen soll ich als nächsten Gast hier im Podcast willkommen heißen? Genau, da du ja früher selber in der Fleischverarbeitung tätig warst, haben wir ja kurz darüber gesprochen. Also ich würde dir Robert Recke sehr gerne empfehlen. Robert Recke ist auch Familienunternehmer hier aus Berlin. Und der hat nicht nur einen coolen Vornamen, sondern auch

Wolfgang (56:45.358)
.. wirklich cooles Unternehmen. Hat ein bisschen Glauben bei mir. Ja. Und sehr sympathischer, sehr, sehr smarter,… .. sehr passionierter Mensch. Und er… .. ja, ich glaube, er ist ein sehr guter Gesprächspartner für dich. Okay, vielen Dank für die Empfehlung. Würdest du ihm von unserem Interview erzählen… .. und ihn einladen? Auf keinen Fall. Nein, ich werde ihm gleich… .. ich werde ihm gleich im An-… .. im Nachgang… .. die frohe Kunde mitteilen.

Ja, das ist gut. Freue ich mich. Alles klar. Also Robert, vielen Dank, hat Spaß gemacht. Danke, mir auch. Und in diesem Sinne an euch da draußen, ich hoffe, euch läuft jetzt schon die Spucke, das Wasser im Mund zusammen. Geht auf jeden Fall ins Schokoladenhaus, kauft online, also einfach euer ganzes Gehalt, schmeißt raus für Schokolade, zu Weihnachten für die Verwandtschaft. Ich werd’s auf jeden Fall auch tun. Da wird’s nicht nur die Rittersport 75 Prozent Pseudo Fair Trade geben, sondern so richtig was Tolles. Okay.

So machen wir das. Alles klar, danke schön. Danke, ciao.

Wolfgang (57:52.974)
Diese Folge wurde produziert von Next Gen Podcast. Deiner Full Service Podcast Agentur aus B-B-Berlin. Die Hauptstadt der Welt.