#012 – Sören Hansen | Corona-Detektiv von Discon20 & CEO von Show Exclusiv

Okt 22, 2020 | Business, Interview, Staffel Eins

Aktuelle Episode in Worten

Der Mann, der mit seiner Innovation uns Allen Hoffnung geben könnte. Und Sicherheit. Mikro frei!

Was gibt’s wann?

  • Sören beginnt mit einer kleinen Hommage an die Stadt, die eigentlich viel mehr als nur eine Stadt ist und wie er vom Teenie-Partyveranstalter zum Event-”Master” wurde (ab Minute 1:00)
  • Ja, wir sind es wahrscheinlich alle Leid: Corona. Aber: Es ist und bleibt relevant und es MUSS darüber gesprochen und informiert werden. Leave no one behind! (ab Minute 5:30)
  • Sören kann sogar aus der Krise seine Learnings ziehen- und teilt sie mit uns. Dann vielleicht DER Durchbruch: ein Hoffnungsschimmer in Form des DISCON20. (ab Minute 12:10)
  • Lustgewinn und Schmerzvermeidung? Nein, nicht SO, wie ihr denkt. Interessant ist es trotzdem! (ab Minute 23:45)
  • Bloß nicht zu früh freuen.. Darin ist Sören irgendwie gut. Oder vielleicht einfach nur realistisch: Event-Prognosen fürs nächste Jahr (ab Minute 31:50)
  • Von Virologen-Gruppenarbeiten und einer verunsicherten Bevölkerung; Sören ruft auf: zum mutig und vernünftig sein (ab Minute 37:50)
  • Zukunftsmusik im Truck im Nebel, aber mit gebrannten Mandeln? Und wer wird wohl der nächste potentielle Gast beim HAUPTSTADTPODCAST? Das alles gibt’s (ab Minute 47:20)

Die unendliche Geschichte? Nein, die unendliche Stadt mit unendlichen Möglichkeiten

Bevor es ans Eingemachte geht mit allen “sicheren” Facts zu vielleicht DER Innovation, die uns in diesen schweren Zeiten gefehlt hat, wollen wir natürlich erstmal wissen, mit wem wir es hier heute zu tun haben. Der Ur-Berliner (ja, es gibt sie noch, eine seltene Spezies) wuchs ganz behütet auf, wurde Marketingkauffmannn, hängt dann locker flockig ein BWL Studium dran und organisierte nebenbei verschiedene Events. Schon im zarten Alter von 18 Jahren gründete er mit einem Freund sein eigenes Business, denn “wir müssen Partys machen”. Bald wurde das ganze etwas durchdachter und planvoller, so entstand seine heutige Event-Firma “Show Exclusive”. Bis zu 500 Projekte pro Jahr stellen sie auf sie Beine, von Präsentationen bis Messebau ist alles dabei. Was er an seiner Heimatstadt am meisten liebt? “Man lebt nicht in einer Stadt, sondern in 10!” Er findet einfach alles gut Und zwar SO gut, dass er keinen einzigen Minus-Punkt finden kann. So viel Positivität gerne öfter!

Wir werden es noch eine Weile damit aushalten müssen, umdenken ist angesagt

Bisher wurde nahezu mit jedem Podcast-Gast das Thema angesprochen, der heutige bringt uns aber eine Hilfe vor zu: Corona. Die Pandemie traf und trifft den Eventmanager natürlich ganz besonders hart. Er kam aus dem Skiurlaub und auf ihn wartete eine Lawine an Stornierungen in Höhe von sage und schreibe 682.000 Euro. Aber Sören ließ sich nach dem anfänglichen Schrecken nicht unterkriegen. “Bloß kein Stillstand, irgendwas geht immer” lautete die Devise. Umdenken, sich an die neuen Bedürfnisse der Menschen anpassen, sich und sein Unternehmen “neu” erfinden. Das fehlende Weihnachtsgeschäft, bzw. das letzte Jahresquartal, das etwa zwei Drittel des Gesamtjahresumsatzes ausmacht, wird in der bisherigen Art natürlich definitiv nicht stattfinden können. Aber: Sören wittert seine Chance. Denn das ersparte Geld aufgrund ausfallender Weihnachtsfeiern etc. könnten Firmen für ihre Mitarbeiter anders investieren. Und da kommt ER wieder ins Spiel: mobile Weihnachtsmarkt- und Glühweinstände zum Beispiel.

Learnings from Corona

Als Event-Planer hat Sören in vielen unterschiedlichen Branchen seine Finger im Spiel, telefonierte gerade zu Beginn der Pandemie unglaublich viel herum und konnte sich so verschiedene Meinungen und Einstellungen der Menschen zu Corona einholen. Interessant ist, wie er aus Erfahrung zwischen drei Gruppierungen differenziert: Die, die konkret nach Schuldigen suchen. Die zweite Gruppe: Voller Aktionismus aka “ist jetzt eben so, machen wir das Bestmögliche draus”. Und zuletzt diejenigen, die recht unemotional an die Sache rangehen “wird schon gehen”. Fakt ist, das Ganze hat auch irgendwo seine verbindenden Seiten, denn die ganze Event Branche hatte (oder hat) so ziemlich exakt das gleiche Problem.

Ein Silberstreif am Event-Horizon

In der dunkelsten Stunde der Event-Welt erschien plötzlich ein Hoffnungsschimmer beginnend mit einem Anruf von Herrn Dr. Peter Dietrich: “Ich hab da was für dich, ich glaube, das könnte interessant sein.” Und wie es das war. Er brachte Sören zu DEM Gerät: Ein Gerät, das den Abstand zwischen Menschen misst UND sich alle Daten auch merkt. Sören war Feuer und Flamme und so kam es zur Fusion von IT und Eventbranche, gemeinsam wurde die Innovation auf den Markt gebracht. “DISCON 20” heißt das vielversprechende Stück, also DIS(tance) Con(trolling). Und 20 wegen.. 2020. Ganz klar, oder? Möglicher erster Einsatzort wird der CDU Parteitag sein- perfekte Publicity also inklusive. Viele viele weitere Einsätze werden ziemlich sicher folgen, denn “das Thema wird sich nicht von heute auf morgen verflüchtigen”, so Sören Hansen.

Konkurrenz für Corona(-App): die dekadenten Details

Auch wenn wir Veranstaltungen für das pure Vergnügen vorerst einschränken sollten, einige wirklich wichtige Treffen MÜSSEN stattfinden (wie zum Beispiel der CDU Parteitag). Genau hier kommt der DISCON20 zum Einsatz. Er funktioniert in den Grundzügen ähnlich wie die Corona-Warn-App, ist aber deutlich präziser, sammelt mehr relevante Daten wie Abstand, Dauer des zu geringen Abstands und beginnt bei “zu lange zu nah” zu vibrieren (Wolfgang grinst- jugendlicher Humor). Ganz besonders interessant ist das neue “It-Piece” beispielsweise für Logistikunternehmen, wie Versandhäuser, in denen größere Menschenansammlungen über einen längeren Zeitraum kaum zu vermeiden sind.

Lustgewinn und Schmerzvermeidung

Sören bringt es auf den Punkt: Wir Menschen haben zwei Haupt-Motivatoren: Lustgewinn und Schmerzvermeidung. Der DISCON20 bedient also eindeutig letzteres. Er soll Mut machen, etwas von der Angst nehmen und uns motivieren, in eingeschränktem, vernünftigem Rahmen wieder Veranstaltungen stattfinden lassen zu können. Ein Gerät, das hoffentlich wieder ein bisschen “Normalität” einkehren lässt und gleichzeitig mehr Sicherheit gewährleistet. Trotz alledem: Corona ist nach wie vor existent, der DISCON kann lediglich kontrollieren und eine eventuelle Verbreitung nachvollziehbar machen, betont Sören nochmals. Größere Konzerte und Tourneen sind auch für 2021 nicht geplant bzw. Nicht planbar, denn “die Jahresgrenze interessiert das Virus nicht”. Es geht also nach wie vor in Richtung von Anpassen an die Gegebenheiten, mehr visuell erlebbar machen, auch wenn man mit Events eigentlich immer “fühlen, anfassen und erleben” verbunden hat. Der Struggle “Wollen versus Können” ist aktueller als je zuvor. Klar, Lust haben wir alle nicht besonders auf die momentane Situation, aber von heute auf morgen etwas daran ändern können wir auch nicht. “Wir müssen kreativ sein!”

Botschaft an alle!

Sören fordert bzw. wünscht sich, dass Events etwas genauer unter die Lupe genommen werden: was ist in welchem Rahmen möglich? Am besten wäre eine Gruppenarbeit von den wichtigsten zehn Virologen, die am Schluss ein gemeinsames Ergebnis präsentieren, das wär doch mal was! Die Verunsicherung der Menschen ist vollkommen nachvollziehbar, die ständigen neuen Regeln und Maßnahmen sieht er als sehr kritisch an: “Mehr Erklären statt nur neuer Regeln”. Existenzängste treffen in dieser Situation besonders die Künstler und Kreativen hart, deshalb appelliert er an den Mut, den DISCON auszuprobieren (wer es sich ansehen möchte: www.discon20.de). Wie er selbst sein nächstes halbes Jahr plant? So genau kann selbst der Event-Profi in Zeiten wie diesen nicht planen: “Ich fahr auch Sicht- momentan ist noch Nebel.” Er wirkt trotz der Umstände bewundernswert ruhig und gelassen, ein echter Fachmann eben.

Spannende Praxis und noch ein Aufruf. Naja, eigentlich zwei

Jetzt muss sich der Hoffnungsträger aka DISCON2020 nur noch in der Praxis beweisen, vielversprechend hört er sich aber allemal schon an. Besonders Menschen, die das Verbreitungsrisiko minimieren, aber trotzdem ein Stück “Normalität” zurückholen möchten, legt Sören ihn ans Herz. Und nun ein finaler Trommelwirbel für DIE Frage aller Fragen: WER soll in Zukunft mal auf dem HAUPTSTADTPODCAST-Sessel sitzen dürfen? Niemand geringerer als Martin Surek, General Manager von Ferrari Berlin. Da dürfen wir uns ja vielleicht auf eine rasante, laute neue Podcast-Folge freuen!